Mensch, beweg dich! Gesund und „bunt“ darf es sein

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Heute schreibt Michaela Busch für dich in der Rubrik MOVING BONES:

Bewegung ist mein Lebenselixier. Seit ich denken kann, spüre ich diesen inneren Impuls körperlich aktiv zu sein – zu tanzen, zu schwingen, zu laufen, zu springen und mich auf vielfältigste Art und Weise zu bewegen. Diese Freude an Bewegung möchte ich mit anderen Menschen teilen – sie dafür begeistern, ihren Körper bewusst und mit allen Sinnen wahrzunehmen. Wenn meine Teilnehmer*innen spüren, wie, wann und welche Bewegung sich wohltuend und stärkend auf sie auswirkt, erfüllt mich dies zutiefst. In solchen Momenten habe ich das Gefühl, das Richtige zu tun und am richtigen Ort zu sein.

Beginnen möchte ich meinen Blog mit einem Zitat, mit welchem eigentlich alles schon gesagt ist:

„Fließendes Wasser fault nicht, die Türangeln rosten nicht, das kommt von der Bewegung“
(Lü Bu We)

Doch fangen wir von vorne an.

Wie ist eigentlich Bewegung definiert, wenn wir diese als körperliche Aktivität verstehen?

Körperliche Aktivität wird dargestellt als „jede Bewegung der Skelettmuskulatur, die zu einer erheblichen Erhöhung des Ruheenergieaufwandes führt“ (1). Damit sind alle physischen Bewegungen gemeint, die wir selber ausführen und welche Energie (ver-)brauchen. Alltägliche und routinierte Tätigkeiten wie bspw. im Haushalt oder bei der Arbeit gehören ebenfalls dazu. Das bedeutet, dass die Möglichkeiten einer Bewegungserfahrung nahezu unbegrenzt sind.

Bleiben wir körperlich in Bewegung, entwickeln wir unsere motorischen Fähigkeiten, mit denen uns die Natur ausgestattet hat, stets weiter und können ein aktives, gesundes und leistungsfähiges Leben führen. Wichtig dafür ist, dass unser Bewegungsmotor regelmäßig geschmiert und geölt wird. Es liegt an uns, ob wir „im Training“ bleiben, unseren Körper weiter angemessen belasten und damit bis ins hohe Alter körperlich fit bleiben, oder ob wir stagnieren, faul werden und auf ein und demselben Niveau verharren – sprichwörtlich starr und stur werden. Unsere motorischen und auch kognitiven Fähigkeiten entwickeln sich durch permanentes Lernen, Ausprobieren und Üben.

Dies spricht für ein „buntes“ und gesundes Bewegungstraining – das Alter spielt hierbei keine Rolle!

Faszien & Meridiane – ein starkes Team!

Ganz so, wie es uns die Faszienforschung lehrt, sollte unser Training möglichst vielseitig und abwechslungsreich sein. Der Körper scheint schnell zu lernen und bekannte Bewegungsabläufe relativ flott auch langweilig zu finden. Die Faszien sind milchige Bindegewebsstrukturen im Inneren, die alles durchziehen, durchtränken, umhüllen und damit den Körper zusammen und funktionstüchtig halten. Regelmäßig frische Bewegungsimpulse tun dem Bindegewebe gut – es lernt, strukturiert und sortiert sich neu. Es verändert sich und bleibt „jung“.

Den Ansatz der Vielseitigkeit erfüllt ebenfalls die Aktivierung der Meridiane als ein Bewegungstraining auf energetischer Ebene. Hierbei soll das „Qi“ auf den Meridianen, den sog. Energieleitbahnen strömen und der Körper durchlässig für den freien Fluss dieser feinstofflichen Energie gemacht werden. Sich aus einer inneren Kraft heraus zu bewegen ohne angestrengt und angespannt zu sein, aktiviert das „Qi“. Muskuläre Dysbalancen und körperliche Symptome können aufgelöst werden.

Und wie wird`s gemacht?

Erlaubt ist grundsätzlich alles, was Spaß macht an Bewegung. Das Wichtige ist erst einmal, dass wir uns bewegen. Wir sollten dabei immer wieder in uns rein spüren, Hinweisen des Körpers nachgehen und der uns innewohnenden Intelligenz vertrauen, ob und inwieweit uns das Training gut tut.

Das tiefere Eintauchen in eine Trainingsform sollte durch eine professionelle Anleitung eines/einer Lehrer*in erfolgen.

Kleine Bewegungseinheiten für zwischendurch können uns neuen Schwung geben und frische Energie schenken. Es bietet sich an, den Körper zwischendurch mal zu schütteln oder von oben nach unten abzuklopfen. Schwingende und federnde Bewegungen machen das Körpergewebe geschmeidig. Genüssliches Räkeln oder ein Hineindehnen verbunden mit einem tiefen Atem fördern die Elastizität und Spannkraft des Bindegewebes, Verspannungen können sich lösen. Die Muskeln zu fordern mit Übungen, die den ganzen Körper kraftvoll mit einbeziehen, bauen Spannkraft und innere Stärke auf.

Merke: Auch kleine Bewegungseinheiten am Tag können unser Getriebe schmieren und unseren Motor am Laufen halten. Wir können die einzelnen Gänge rauf und runter schalten und lange Strecken fahren, ohne dass die Karosserie zusammenbricht.

Und hier jetzt eine Übung für einen bewegten Start in den Tag.

Qi Gong Schüttelübung oder “Den Staub der Welt abschütteln!”
Dauer: ca. 5 Minuten

Dieser Schüttelübung wird zugesprochen, dass sie den Stoffwechsel anregt, das Gewebe revitalisiert, entgiftend wirkt sowie die Knorpel- und die Knochenzellenbildung anregt.

„Komm in einen schulterbreiten Stand, die Füße parallel zueinander ausgerichtet. Verwurzle dich mit den Füßen zum Boden und lenke die Krone des Kopfes zum Himmel – das Gefühl von Stabilität und Leichtigkeit darf im Körper spürbar sein. Deine Arme hängen entspannt seitlich neben deinem Körper, deine Knie sind weich gebeugt.

 

Beginne nun aus den Füßen und Knien heraus den Körper sanft zu schütteln.

 

Dein Oberkörper bleibt aufrecht, und du erlaubst deinen Schultern und deinem Kiefer loszulassen.

 

Du kannst dabei durch die Nase einatmen und durch den Mund wieder ausatmen und dir vorstellen, wie alles Verbrauchte, Belastende und Feste aus deinem Körper herausströmt.

 

Je nach Befindlichkeit schüttelst du etwas sanfter oder intensiver.

 

Beende die Schüttelübung langsam und spüre ihrer Wirkung mit geschlossenen oder leicht geöffneten Augen nach.

 

Wo kribbelt oder vibriert es in deinem Körper? Spürst du ein Pulsieren in deinen Zellen? Wie fließt dein Atem? Höre genau hin!“

 

Im Qi Gong wird empfohlen, nach dieser Übung viel zu trinken, um die Entgiftung zu unterstützen.

 


Quellen:

(1) Bouchard C., Shephard R.J.: Physical activity, fitness, and health: International proceedings and consensus statement. By Claude Bouchard, Roy J. Shephard, and Thomas Stephens. XXIV + 1,055 pp. Champaign, IL: Human Kinetics. 1994. $95.00 (cloth). In: Stephens T. (Hrsg.): American Journal of Human Biology. Band 6, Nr. 5, 1994, ISSN 1042-0533, S. 675–676, doi:10.1002/ajhb.1310060517 (wiley.com [abgerufen am 8. Juni 2018]).

2. M. Busch: Meridianaktivierung – Bahn frei für Energie und Lebenskraft, 1. Auflage 2019, eo Verlag GmbH


Die Autorin:

Michaela ist Mitbegründerin und Mitgesellschafterin von MOVING BONES, unterrichtet und bildet aus in den Bereichen Meridianaktivierung, ChiYoga DANCE, TriloChi® und Yoga. Du erreichst sie unter michaela@movingbones.de.

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